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Vögel

Vögel aus offenen Natur- und Kulturlandschaften

Am meisten konnten die Arten Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros), Bachstelze (Motacilla alba), Haustaube (Columba livia) und Haussperling (Passer domesticus) in der genannten Beobachtungsreihe erfasst werden. Diese Arten haben als natürlichen Lebensraum offene Landschaften wie im Hochgebirge oder in Steppen mit spärlicher bis grasartiger Vegetation. Die Häufigkeit und Regelmässigkeit ihres Vorkommens auf den Dachbegrünungen ist erstaunlich. Aus dem Vergleich zum relativ geringen Auftreten der im Siedlungsraum sehr häufigen Arten wie Amseln und Meisen kann abgeleitet werden, dass Dachbegrünungen von verschiedenen Vogelarten gezielt genutzt, und ihren natürlichen Präferenzen entsprechend, in ihr Gesamthabitat einbezogen werden. In ländlichen Gebieten und in Vororten war die beobachtete Nutzungsintensität auf den Dächern in der Tendenz kleiner. Dies kann als Indiz gewertet werden, dass Vögel in der Stadt Dachbegrünungen häufiger nutzen (müssen), wegen des geringen Nahrungsangebotes durch den Grünflächenmangel.

Der Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros) war der häufigste Besucher der begrünten Dachflächen. Er ist darauf spezialisiert kleinste Vegetationsflächen im Siedlungsraum als Nahrungsquelle zu nutzen. Die Ergebnisse der Untersuchungen in Basel zu seinem Vorkommen auf Dächern ist Basis für Schutzüberlegungen in London. Dort ist der Hausrotschwanz eine vom Ausstreben bedrohte Art und man erhofft sich nun mit einer konsequenten und zielgerichteten Begrünung von Dächern einen Beitrag zur Stärkung der nur noch kleinen Populationen leisten zu können (?Beispiele, Laban Dance Center). Die Bachstelze (Motacilla alba) braucht offene Bereiche in denen sie rennend nach Insekten und Spinnen jagen kann. Dazu geeignet sind auch Gehbeläge aus Platten.