Peter Merian-Haus

Auf dem Gebäudekomplex Bahnhof-Ost, dem Peter Merian-Haus, wurde eine Versuchsdachbegrünung eingerichtet. Auf den sechs verschiedenen Gebäudeeinheiten wurde jeweils eine Substratmischung aus regionalem Boden mit dem Bauuntergrund aus Wandkies ausgebracht. Die Versuchsflächen differieren in ihrem Anteil an Feinerdebestandteilen und der Art der Einrichtung (teilweise mit kleinen Hügeln, teilweise gesamte Fläche ausnivelliert).
Seewasser-Filteranlage Moos



Seewasser-Filteranlage Moos, Wollishofen (Zürich)
Was Dachbegrünungen für den Artenschutz und die Erhaltung der Biodiversität bedeuten können, wird auf dem Seewasserwerk Wollishofen bei Zürich eindrücklich illustriert. Um die Temperaturen im Innern des Gebäudekomplexes möglichst konstant halten zu können, wurde hier beim Bau im Jahre 1914 eine extensive Dachbegrünung eingerichtet. Als Substrat wurde ca. 15 cm Oberboden der Umgebung auf einer 5 cm mächtigen Schicht aus Kies aufgebracht. Die „Dach-Wiese“, die sich hier im Laufe der letzten 90 Jahre – beeinflusst nur durch ein bis zweimaliges Mähen im Jahr – entwickeln konnte, treibt heute manchem Orchideen-Liebhaber und Botaniker Freudentränen in die Augen – 10'000 Orchideen auf einer Fläche von drei Hektaren. Eine Fülle wie sie im Kanton Zürich nur noch ganz selten anzutreffen ist. Neun zum Teil sehr seltene Orchideenarten, neben insgesamt 175 Pflanzenarten der ehemaligen Feuchtwiesen der Region. Ein Reliktstandort – inmitten einer Landschaft, die durch immer intensivere Produktion fortlaufend artenärmer geworden ist – auf dem bedeutende Teile der landschaftstypischen Biodiversität erhalten werden konnten, so dass der Geobotanik-Professor Elias Landolt sogar einen kantonalen Schutz dieser Flächen vorschlägt.
Nordtangente



Abdeckung Nordtangentenrampe Horburg Basel
Auf der ursprünglich nur mit Rheinkies eingerichteten Begrünung der Nordtangentenrampe Horburg wurde vom Geographischen Institut der Universität Basel spezifische Versuchsflächen eingerichtet. Auf die bestehende Kiesauflage wurde zusätzlich eine Schicht aus Oberbodenmaterial in den Schichtstärken 1, 2, 3 und 4 cm aufgetragen. Damit wurde die Habitatvielfalt erhöht. Da die begrünte Fläche neben einem aus der Sicht des Naturschutzes bedeutenden Gebietes liegt (ehemaliges DB-Areal-Güterbahnhofareal mit reichhaltiger Ruderalvegetation), zielt die seit 1999 laufende Untersuchung der faunistischen Besiedelung darauf Erkenntnisse zum ökologischen Ausgleichspotenzial von Dachbegrünungen zu gewinnen.